Gnadengesuch
Verzeih, du hoher Herr, wenn auf deiner Wiese
Frei meine Schafe grasten wie der Wind.
Ich dachte nichts Böses, ich war ein Kind.
Du mahnst mich zurecht, du bist ein Riese.
Mit einem Mädchen lag ich dort im Licht.
Wir fühlten uns und auch die Sonne brennen.
Als deine Wache kam, begannen wir zu rennen.
Zeit, unsre Blöße zu bedecken, blieb uns nicht.
Dein Wachmann hat mir dann den Arm gebrochen
Und von der Herde blieb mir nichts als Knochen.
Deine Tochter ist sie? Das konnte ich nicht ahnen!
Ihr Blick war heiß, dein Blick ist kalt.
Holt mich tatsächlich der Henker schon bald?
Dort steht der Galgen. Es wehen die Fahnen.